Darum gibt es die Regel Abseits im Fußball

Die Abseits-Regel sorgt unter Fußball-Fans regelmäßig für hitzige Diskussionen. Dies ergibt sich einerseits aus der Komplexität der Regel an sich und andererseits aus den für das menschliche Auge oft kaum wahrnehmbaren Spielsituationen, welche die Abseitsregel betreffen. Zudem dürfte wohl keine Regel über die Jahre so oft geändert und angepasst worden sein. Ihr seht also schon, dass die Frage, warum es eigentlich Abseits im Fußball gibt, durchaus berechtigt ist. Es lohnt sich also eine nähere Betrachtung der Regel Abseits im Fußball auch vor ihrem geschichtlichen Hintergrund.

Bevor wir euch davon berichten, warum es Abseits im Fußball gibt, wollen wir euch kurz ein paar Hintergründe zum Abseits näherbringen.

 

Abseits im Fußball wieso
Der Schiedsrichterassistent hat die Abseitslinie immer genau im Blick

 

 

Was genau ist eigentlich Abseits?

Abseits ist im offiziellen Regelwerk des DFB festgelegt und definiert. Eine strafbare Abseitsstellung liegt grundsätzlich nach Regel 11 des DFB-Regelwerks vor, wenn ein Spieler der gegnerischen Torlinie im Zeitpunkt der Ballabgabe näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler, wobei zwischen Torwart und übrigen Feldspielern nicht unterschieden wird.

Im Einzelnen wird die Abseits-Regel für verschiedene Konstellationen weiter ausdifferenziert, insbesondere sind jedoch die vier Spielsituationen relevant, bei denen kein strafbares Abseits vorliegen kann. Hierbei handelt es sich um Einwurf, Abstoß und Eckstoß sowie den Fall, dass der Ball vom Gegner kommt.

 

Wie kam es zur Regel Abseits im Fußball?

Die Abseits-Regel entstammt ursprünglich dem Rugbysport, aus welchem der Fußball schließlich hervorging. Damit gehörte die Abseits-Regel bereits in den frühesten Anfängen des reglementierten Fußballs als fester Bestandteil zum Regelwerk. Sie geht auf die Zeit Ende des 19. Jahrhunderts in England zurück. Grundidee hinter der Regel ist der Gesichtspunkt der Fairness. Es soll einer Mannschaft nicht möglich sein, hinter dem Rücken des Gegners ein Tor zu erzielen; insbesondere nicht, wenn der angreifende Spieler nur vor dem gegnerischen Tor stehen bleiben und auf den Ball warten müsste.

Aus der Festlegung der Abseits-Regel geht damit auch eine grundlegende Richtung hervor, wie der Sport taktisch und spielerisch abzulaufen hat. Anstatt vorne bloß auf den Ball zu warten, soll die angreifende Mannschaft durch geschickte Spielzüge und Dribblings versuchen, zum Torerfolg zu kommen. Dadurch wird das Spiel nicht nur anspruchsvoller, sondern insbesondere auch abwechslungsreicher und damit interessanter für Zuschauer.

Ihr seht also, dass es einige gute Gründe auf die Frage gibt, wieso es Abseits im Fußball gibt.

 

Die Abseits-Regel im Laufe der Geschichte

Die Abseits-Regel wurde bereits kurz nach ihrer Einführung mehrfach grundlegend geändert. Bis heute werden im Abstand von ein paar Jahren teils gravierende Änderungen diskutiert und eingeführt. Bereits 1907 wurde festgelegt, dass ein Abseits in der eigenen Spielhälfte nicht möglich sein soll.

Im Jahr erfolgte die Aufhebung des strafbaren Abseits beim Einwurf und im Jahr 1925 wurde die Abseitsregel in ihrer heutigen Form weitgehend konkretisiert. Erst im Jahr 1990 wurde allerdings eingeführt, dass gleiche Höhe kein strafbares Abseits darstellt. Ein ständiger Diskussionspunkt ist zudem das „passive Abseits“, welches zwar nicht strafbar ist, aber eben oft auch nicht eindeutig festzustellen ist. Verschiedene Versuche die Regel zu konkretisieren brachten bis dato nicht den gewünschten Erfolg.

 

Fazit und Zukunft der Abseits-Regel

Die Diskussionen und Änderungen der Abseits-Regel werden auch in Zukunft nicht abreißen. Das ergibt sich bereits daraus, dass es die „perfekte“ Abseitsregel sicher nicht gibt und der Fußball sich zudem laufend verändert. So hat erst kürzlich Trainerlegende Arsene Wenger, welcher mittlerweile Direktor für globale Fußballförderung bei der FIFA ist, eine grundlegende Änderung der Abseitsregel ins Spiel gebracht. Laut Wenger soll in der Zukunft möglichst ein Körperteil eines Spielers der verteidigenden Mannschaft ausreichen, sofern es sich noch auf gleicher Höhe mit dem vorletzten (angreifenden) Spieler der gegnerischen Mannschaft befindet.

Die von Wenger vorgeschlagene Änderung würde nahezu eine Umkehrung der bisherigen Regel bedeuten, nach der es bekanntermaßen ausreicht, dass ein Körperteil, mit dem ein Tor erzielt werden darf, näher an der Torauslinie ist als der vorletzte Gegenspieler. Ob die vorgeschlagene Änderung jemals verbindlich umgesetzt werden wird, wird sich in naher Zukunft zeigen. Bislang plant die FIFA diesbezüglich jedenfalls schon eine Testphase im U19-Bereich. Vorteil der neuen Regel laut Statistik: Deutlich mehr Tore! Eine derartige Änderung der Regel Abseits im Fußball hat für Fans also das Potenzial für noch mehr Torjubel.

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